9.2 Kommunale Jugendarbeit während und nach der Corona-Krise

Die Coronakrise hat das Leben in Maintal und auch die Rahmenbedingungen und Themen für eine selbstständige Jugendpolitik verändert. Die Herausforderungen werden erst nach und nach sichtbar. Wesentliche Leidtragende des Ausnahmezustands sind vor allem junge Menschen.

In der jetzigen angespannten Situation sind junge Menschen in ihrer freien Entfaltung eingeschränkt. Viele Treffpunkte und Möglichkeiten der Freizeitgestaltung sind den Beschränkungen zum Opfer gefallen: Geschlossene Jugendclubs, abgesagte Jugendbildungsveranstaltungen, eingeschränkte Versammlungsmöglichkeiten in den eigenen Bezugsgruppen, fehlende ehrenamtliche Aktivitäten vom Sport bis zur Feuerwehr. Diese Möglichkeiten der Begegnung sind jedoch gerade für junge Menschen besonders wichtig. Erste Studien zeigen außerdem, dass das oben beschriebene Problem der sozialen Ungleichheit und der daraus resultierenden Chancenungleichheit sich durch die Krise weiter verschärft hat. Hinzu kommen akute ökonomische und soziale Problemlagen, z. B. durch unsichere Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnisse.

Auch in Maintal wird zudem von jungen Menschen häufig das Bild gezeichnet, dass sie sich in der Krise besonders „unvernünftig“, d. h. nicht regelkonform verhalten. Tatsache ist, dass immer noch eine Vielzahl junger Menschen sich in der aktuellen Situation solidarisch zeigt und dort, wo sie gebraucht wird, Unterstützung leistet. Diese reicht von der Nachbarschaftshilfe über technischen Support bis zum Engagement als Gruppenleiter*innen oder Aktive in Sport- und Kulturvereinen - dort wo es trotz Krisensituation noch möglich ist. Viele sind aber auch ihrer bisherigen Aktivitäten beraubt und suchen in der Krise nach anderen und neuen Kontakten und Aktivitäten.

Die GRÜNEN setzen sich daher dafür ein, dass in den kommenden Jahren die Folgen der Corona-Krise für junge Menschen genauer in den Blick genommen werden. Ein geeignetes Instrument könnte ein kommunaler Jugendkongress in Maintal sein, der Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation junger Menschen in Maintal entwickelt und umsetzt.

Damit wollen die Maintaler GRÜNEN die teilweise dramatische Veränderung der Lebenssituation der Jugendlichen deutlich machen und Partizipation und Selbstorganisation stärken. Egal ob Schule, Jugendclub oder Wohnviertel: Jugendliche wissen, was sie brauchen und haben ein Recht mitzureden.

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