Liebe Maintalerinnen und Maintaler,

das Jahr 2015 geht zu Ende. Auch dieses Jahr war eines, welches nicht nur Glück und Zufriedenheit brachte. Ganz im Gegenteil, es wird als Jahr des Terrors und der großen Fluchtbewegungen in die Geschichte eingehen! Aber die Ergebnisse der Klimakonferenz in Paris mit ‑ hoffentlich ‑ bindenden Beschlüssen geben auch etwas Hoffnung. Ein wichtiger positiver Schritt, auch was die Zwangs-Migration betrifft.

In Maintal beginnt mit dem neuen Jahr eine neue Ära in der Kommunalpolitik und im hauptamtlichen Magistrat: am 1.1.16 tritt die neue Bürgermeisterin, Frau Böttcher ihr Amt an. Es wird eine völlig neue Konstellation, denn erstmals in der Geschichte der Stadt Maintal stehen zwei parteilose Hauptamtliche an der Spitze der Verwaltung der Stadt Maintal.

Und am 6. März findet die Kommunalwahl statt. Die Stadtverordnetenversammlung wird sich ebenso neu zusammensetzen. Die Würfel in der Stadtpolitik werden also auf mehreren Ebenen neu gemischt. Und auch wir als Grüne Partei werden sehr gespannt sein, was uns erwartet.

Aber all dies ist nichts gegen die großen Herausforderungen in 2016, vor denen wir alle stehen: Das Jahr 2015 war gekennzeichnet durch Kriege und menschenverachtende Terrorakte, durch Flucht und Vertreibung. Noch nie in der jüngsten Geschichte waren so viele Menschen der schlimmsten Perspektivlosigkeit, Hunger und der ständigen Gefahr des Todes ausgesetzt und dadurch auf der Flucht. Tausende haben ihr Leben verloren bei den gefährlichen Überfahrten über das Mittelmeer! Vergleichbar ist diese Situation nur mit dem Flüchtlingselend 1944/45 in Deutschland. Die Ursachen spielen sich nicht nur in fernen Ländern ab, sondern vor unserer Haustür. Das Vorgehen der IS Milizen und deren menschenverachtende Politik lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Die Reaktionen des Westens mit zusätzlichen Bombardements zu antworten, halten wir für falsch. Auch dadurch werden sich wieder neue Flüchtlinge auf den Weg machen. Stattdessen sollten Flug- und Bombenverbotszonen insbesondere und auch gegen das Assad-Regime eingerichtet werden, da die Bombardiereng der eigenen Bevölkerung immer noch die Hauptursache für Flucht und Vertreibung ist.

Die Auswirkungen dieser Kriege spüren wir unmittelbar in der Kommunalpolitik in Maintal. Es sind auch bei uns viele Menschen angekommen, die wochen- bzw. monatelang lebensgefährliche Situationen auf sich genommen haben, um endlich wieder mit ihren Kindern und selbst in Sicherheit leben zu können.

Die Flüchtlingsbewegung hat die Wirklichkeit in unserem Land und unserer Stadt schnell verändert. In Maintal haben wir es geschafft, in gemeinsamer Verantwortung aller demokratischen Parteien durch konkretes politisches Handeln und Information nach Lösungen zu suchen und diese auch gemeinsam anzupacken. Dafür möchte ich mich recht herzlich bei allen Beteiligten bedanken.

So können wir auch den Populisten und Stimmungsmachern etwas entgegensetzen!

Als Grüne sind wir froh, dass es bei uns in Maintal keine Bedrohung und Stimmungsmache gegeben hat. Aber auch zukünftig werden wir GRÜNE alles politisch Mögliche tun, um zu verhindern, dass fremdenfeindliche und rassistische Übergriffe und Brandanschläge Flüchtlinge erneut in Todesangst versetzen.

Als besondere Herausforderung sehen wir die Betreuung und Integration der vielen zwangsmigrierten Menschen, die in den letzten Wochen zu uns gekommen sind. Hier leistet der Arbeitskreis Asyl eine unschätzbar wertvolle Arbeit. Deshalb ist es uns ein besonderes Anliegen, dem Arbeitskreis unseren Respekt für das Engagement und ein ausdrückliches „Danke schön“ auszusprechen. Hier setzt sich ein wachsender Kreis von Menschen in ihrer Freizeit dafür ein, anderen Menschen, die viel Leid erfahren haben, ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln.

Aber auch viele Vereine haben die Menschen in ihrer Mitte aufgenommen und leisten somit einen wertvollen Beitrag zur Integration. Auch hierfür herzlichen Dank! Alle diese Aktivitäten zeigen, wie stark das Gemeinwesen in Maintal entwickelt ist. Mit einem offenen Herzen auf andere zugehen, sich mit anderen für andere einsetzen und engagieren, das ist eine Tugend, die es nicht hoch genug einzuschätzen gilt. Diese Kultur haben wir in unserer Stadt: Sehr viel ehrenamtliches Engagement für die Gemeinschaft! Und ich wünsche mir und auch Ihnen allen, dass dies so bleibt.

Ihnen, liebe Maintalerinnen und Maintaler, wünsche ich für das neue Jahr und auch für die weitere Zukunft alles Gute, Gesundheit und die Kraft, Ihre Zukunft aktiv gestalten zu können.

Es grüßt Sie herzlich Ihre / Eure
Monika Vogel

zurück