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Grüne Maintal unterstützen internationale Solidaritätsaktionen und Demonstrationen für Syrien (Pressemitteilung)
Afrin, im Norden Syriens gelegen, war bisher von den Kämpfen und Zerstörungen in Syrien weitgehend verschont geblieben. Seine kurdische Bevölkerung hat in den letzten fünf Jahren so viele syrische Flüchtlinge aufgenommen, dass sich die Bevölkerungszahl auf 200.000 Einwohner mehr als verdoppelt hat. Insgesamt leben in der Region Afrin ca. 700.000 Flüchtlinge. Für die Flüchtlinge wurde bisher nur sehr wenig internationale Hilfe gewährt. Trotzdem kommen täglich mehr Menschen nach Afrin, um die Stadt gegen den drohenden Einmarsch von Erdogans Militärs zu verteidigen.
Laut dem türkischen Vizepremier Bekir Bozdag ist es das Ziel der Türkei, „Afrin von den Terroristen zu säubern und es in „eine gefahrenlose Zone zu verwandeln“. Monika Vogel, die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Maintaler Stadtparlament, fasst die zu erwartenden Folgen so zusammen: „Das bedeutet nichts anderes, als dass die Türkei vorhat, ein Blutbad unter der kurdischen Bevölkerung und den vielen tausend Flüchtlingen in Afrin anzurichten und die Überlebenden zu vertreiben. Denn schon jetzt zeigt der Einmarsch des türkischen Militärs, dass nicht nur kurdische Kämpfer*innen betroffen sind, sondern auch Zivilisten, Frauen und Kinder“.
Zusätzlich wird von der türkischen Regierung erklärt, dass eine 30 km tiefe Sicherheitszone auf syrischem Gebiet errichtet werden soll. Wenn Ankara diese Ziele wirklich wahrmachen will, bedeutet das, dass nicht nur Afrin sondern auch die Region Idlib in Schutt und Asche gelegt werden wird, die bisher ebenfalls relativ sicher war und vielen Syrern Schutz gegeben hat.
Der türkische Präsident Erdogan attackiert vor allem die kurdischen YPG, die, unterstützt vom U.S. Militär, gegen den IS gekämpft hat. Die Türkei beschuldigt die YPG des Terrorismus und setzt sie mit der geächteten PKK gleich. Andererseits ist bekannt, dass sich die YPS dafür einsetzt, in jeder befreiten Stadt und Region demokratisch föderale Strukturen aufzubauen und Frauen und Männern gleiche Rechte einzuräumen.
Die Türkei könnte diese Angriffe in Nordsyrien nicht ausführen ohne die Unterstützung von Russland und dem Iran. Das NATO-Land Türkei hat bei dem beginnenden Gemetzel auch nicht die Einmischung der USA oder anderer NATO-Staaten zu befürchten. Weil die kurdische PKK (und damit auch die YPG) in der UNO und der Europäischen Union als Terrororganisation eingestuft ist. So schweigen sich die UNO und EU zu den militärischen Aktionen der Türkei bisher aus und lassen sie gewähren.
Hartmut König, Grüner Stadtverordneter, warnt vor der sich in Syrien erneut abzeichnenden humanitären Katastrophe: „Präsident Erdogan hat jetzt an der Grenze zu Afrin sein geballtes Militär aufgefahren und attackiert schon die Vororte von Afrin. Erneut flüchten Zigtausende vor den Kämpfen. Sollte es ihm tatsächlich gelingen, in Afrin einzumarschieren, droht ein Blutbad an den dort lebenden Kurden und den Schutz suchenden Flüchtlingen.“
Die Maintaler Grünen haben deshalb bereits einen internationalen Aufruf unterschrieben, der vor den Folgen der türkischen Militäraktionen warnt. Die Grünen Maintal erwarten u. a. von der Hessischen Landesregierung, dass sie auf die neue Bundesregierung einwirkt. Sie muss sich dafür einsetzen, dass die Türkei die Souveränität Syriens wieder beachtet und sich sofort aus dem syrischen Grenzgebiet zurückzieht.
Deutschland muss seine Waffenlieferungen in die Türkei und die gesamte arabische Region umgehend einstellen und politischen und ökonomischen Druck auf die Türkei ausüben, bis die Stabilität der Region Afrin gesichert ist.
Wir wollen, dass die Menschen von Afrin, Idlib und in Syrien wieder in Frieden leben können und dass keine neuen Flüchtlingsströme provoziert werden.
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