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Neue Chance für Windräder in Maintal

Pressemitteilung

Auf dem Energie- und Klimatalk der Maintaler Grünen mit Angela Dorn (MdL) im Bürgerhaus Bischofsheim wurde die Maintaler Klimapolitik der nächsten fünf Jahre intensiv diskutiert. Die Vorschläge der Grünen zur Umgestaltung der Maintalwerke und die Verlängerung der Stelle des Klimamanagers wurden sehr positiv bewertet. Zur Windkraft in Maintal machte Angela Dorn deutlich, dass durchaus Chancen bestehen, die ausgebremsten Vorhaben wieder zu beleben.

Energie- und KlimatalkNach Fukoshima konnten die Maintaler Grünen endlich Mehrheiten für den Ausbau regenerativer Energien und Klimaschutz in der Stadtverordnetenversammlung organisieren, die davor nicht möglich waren: Der Ausbau von Windenergie, der Klimaschutzmanager, die Klimabilanz für Maintal und ein integriertes Klimaschutzkonzept waren die wichtigsten Ergebnisse der grünen Aktivitäten.

„Die nächsten fünf Jahre werden aus Sicht der Grünen durch den zukunftsfähigen Aus- und Umbau der Maintalwerke MWG geprägt sein“, fasst Hartmut König zusammen. Die Kundenbindung muss verbessert und weitere Geschäftsfelder eröffnet werden, die eine klimagerechte Ausrichtung der MWG gewährleisten. Dazu gehören die begrenzte Förderung von energiesparenden Haushaltsgeräten, von klimaschonender Mobilität, der Modernisierung von Heizungsanlagen, von Hausdämmung und die Entwicklung von Wärmenetzen in mindestens zwei Wohnquartieren.

„Von zentraler Bedeutung wird zudem die Entwicklung der MWG zu einem modernen Energiedienstleister sein, der unseren Bürger*innen Contractingmodelle, Photovoltaikanlagen, Heizungsumstellungen effektiv und ‚alles aus einer Hand‘ anbietet“, ist Hartmut König überzeugt. Flankierend dazu gehören z. B. auch die von den Grünen vorgeschlagenen Pilotprojekte zur Speicherung von dezentral erzeugtem, regenerativem Strom.

Die Grünen hatten Anfang der 90er Jahre intensiv gegen den Widerstand der oft als ökonomisch kompetenter bezeichneten Parteien FDP und CDU für die Maintalwerke (MWG) gekämpft und zusammen mit der SPD beschlossen. Monika Vogel, damals schon in der Grünen Fraktion, machte deutlich, dass FDP und CDU seinerzeit eigene Stadtwerke als zu risikoreich verhindern wollten. Tatsächlich aber wurden die Stadtwerke Maintal eine Erfolgsstory. So fließen seither die MWG-Überschüsse ‑ zuletzt ca. 2 Mio € pro Jahr ‑ in den Stadthaushalt und gleichen u. a. die Defizite von Stadtbusverkehr und Maintalbad aus. Sie trugen maßgeblich dazu bei, dass die Verschuldung nicht ausuferte und Maintal nicht unter den „Rettungsschirm“ des Landes schlüpfen musste.

Jedem Maintaler Bürger sollte klar sein, dass die Überschüsse der Maintalwerke eben nicht in die Taschen der Strom- und Energiekonzerne fließen: Sie ergänzen den städtischen Haushalt, sichern lokale Arbeitsplätze und eröffnen Möglichkeiten für eine lokale Umwelt- und Klimapolitik. Um die in den nächsten fünf Jahren realisieren zu können, werden auch die restlichen MWG-Anteile von den Offenbacher Stadtwerken zurückgekauft.

Die energiepolitische Sprecherin der Landtagsgrünen, Angela Dorn, erläuterte das Vorgehen der Landesregierung zum Klimaschutzkonzept: In einem Prozess mit Kommunen, Klimaschutzgruppen und Aktivisten soll bis Ende 2016 ein Landeskonzept entstehen, das alle Aktivitäten bündelt und die Kommunen als entscheidende Umsetzungsebene besser unterstützt.

Ein weiterer Schwerpunkt waren die Maintaler Windkraftanlagen: Die MWG soll seit 2013/14 zwei Anlagen in Maintal errichten. Das wurde ausgebremst, weil bislang in einem Radius von 15 km um sog. Funkfeuer (für den Flugverkehr) kein Windrad aufgestellt werden darf. Davon ist Maintal betroffen.

Angela Dorn informierte, dass die Europäischen Anleitungen dazu im Dez. 2015 geändert wurden: Jetzt gilt rund um moderne UKW-Doppler Drehfunkfeuern eine Schutzzone von nur noch 10 km, bei einfachen Drehfunkfeuern gelten weiter 15 km Radius. „Aber auch dort kann es einen Ausweg geben“, macht Angela Dorn klar. „Soll eine Windkraftanlage im Schutzbereich gebaut werden, ist nach Einzelfallprüfung eine Zulassung auch bei kleinerem Abstand möglich.“ Daher lohnt sich die gerichtliche Überprüfung eines Ablehnungsbescheides auf jeden Fall. Bündnis 90/Die Grünen werden daher in der nächsten Wahlperiode erneut beantragen, dass die geplanten Windkraftanlagen aufgestellt werden.

Schließlich wurde noch besprochen, mit welchen Maßnahmen die Maintaler Bürger*innen und insbesonders Schüler*innen noch besser über die Zusammenhänge von Klima und Konsum informiert werden können. Die vielen interessanten Vorschläge, wie Klimawochen im September, Projekte mit Migrant*innen bzw. Klimapartnerschaften, klimagerechtes Schulessen, Energie- und Klimaspaziergänge oder den Ausbau von Maintal zu einem Energiepark mit vielen Beispielen unterschiedlicher regenerativer Energieerzeugung von der Flußmühle bis zum quer liegenden Windrad in Hochspannungsmasten wollen die Maintaler Grünen möglichst rasch voranbringen.

Übrigens: der Imbiss verwendete klimafreundliche Beläge aus Frischkäse, vegetarischen Brotaufstrichen und Bio-Wurst – eine wohlschmeckende und gesunde Alternative zu dick mit Butter beschmierten Lachs- oder Salamibrötchen.

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